Bauforschung, Teilaufmaß
Buxtehude, Lange Str. 5-7
Bürgerhaus, 1562/1615
Landkreis Harburg, NI
Auftraggeber: privater Eigentümer
Ausführung: 2019, in Arbeitsgemeinschaft mit Dipl.-Ing. (FH) M. Sc. Gunda Drephal, Hamburg
Leistungen (ArGe):
- Verformungsgerechtes Teilaufmaß
- Bauhistorische Befunderhebung und -kartierung
- Dendrochronologische Datierung verschiedener Gebäudeteile und Bauphasen
- Restauratorische Befunderhebung und Expertise




Projektbeschreibung
Das Bürgerhaus Lange Straße 5-7 liegt im historischen Ortskern von Buxtehude an einer der Hauptstraßen. Im Vorfeld einer umfangreichen Sanierungsmaßnahme wurde das Gebäude bauhistorisch und restauratorisch untersucht. Dafür habe ich mit der Bauhistorikerin und Restauratorin Gunda Drephal aus Hamburg in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengearbeitet.
Hinter der historistischen Fassade aus dem Jahr 1890i (*) verbirgt sich ein Fachwerk-Giebelhaus aus der Übergangszeit vom Spätmittelalter in die Frühe Neuzeit. Dieses war regional- und zeittypisch unter anderem mit einer hohen Erdgeschossdiele und einem rückseitigen schmaleren Flügelbau ausgestattet. Die bauhistorische Untersuchung und dendrochronologische Datierung bestätigte die Vermutung, dass die konstruktiv nicht miteinander verbundenen Gebäudeteile aus unterschiedlichen Bauphasen stammen. Der Flügelbau von 1562d ist noch vom Vorgänger des 1615d errichteten Vorderhauses überkommen. Er wurde über einem älteren Keller sowohl mit regionalem als auch aus Ostmecklenburg stammendem, geflößten Eichenholz errichtet. Im Inneren konnten unter anderem Fragmente von Rankenmalereien an den Wänden dokumentiert werden.
Durch die Untersuchung ergaben sich teils auch Erkenntnisse zu Nachbarhäusern und zu Aspekten der Stadtbaugeschichte.
(*) Bauhistoriker geben nach Möglichkeit die methodische Herkunft einer Datierung mit einem Kleinbuchstaben hinter der Jahreszahl an. Dabei steht „d“ für eine dendrochronologische, „a“ für eine archivalische, „i“ für eine inschriftliche und „g“ für eine gefügekundliche, also bautechnikgeschichtliche Datierung bzw. Einordnung. Die Schreibweise variiert zum Teil, manche Berufskolleg*innen setzen den jeweiligen Kleinbuchstaben in Klammern oder zwischen zwei Bindestriche.
Andere Projekte
Vortrag
"Das Werck unser Hende"
Heimatbund Parchim e.V., MV
Denkmalpflegerische Zielstellung
Postamt, 1897
Schwerin, MV
Bestandsdokumentation, Archivrecherchen
Schlachthof, 1929
Lübeck, SH