Aufmaß, Bauforschung, Publikation
Schloss Eyrichshof
Ehemalige Wasserburg, 14. – 19. Jh.
Landkreis Hassberge, BY
Auftraggeber: Eigenauftrag (Magisterarbeit Uni Bamberg)
Ausführung: 2012
Leistungen:
- Verformungsgerechtes tachymetrisches Aufmaß des Erdgeschosses
- Umfangreiche archivalische Forschungen
- Dendrochronologische Datierung des Dachwerks über dem Hauptflügel
zusammen mit dem Dendrolabor der Uni Bamberg, David Grüner - Baualterskartierung Erdgeschoss
- Bauhistorische Befundauswertung
- Publikation einer Zusammenfassung als Aufsatz 2016 und in leicht überarbeiteter Fassung 2020




Projektbeschreibung
Die ehemalige Wasserburg Eyrichshof bei Ebern in Unterfranken ist seit dem 14. Jahrhundert Sitz der Ritterfamilie von Rotenhan. Im Rahmen meiner Magisterarbeit an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg habe ich mich intensiv mit der Baugeschichte des Schlosses auseinandergesetzt. Dabei blieb die bisher am besten erschlossene und dokumentierte barocke Bauphase des Nordflügels weitgehend unberücksichtigt. Als Arbeitsgrundlage habe ich das kellerartige Erdgeschoss verformungsgerecht in der Genauigkeitsstufe III aufgemessen und im Grundriss sowie zwei Schnitten dargestellt. Eine umfangreiche Aktengruppe des Familienarchivs, als nicht erschlossenes Depositum „Schlossarchiv Rentweinsdorf (Rotenhan)“ im Staatsarchiv Bamberg aufbewahrt, wurde hinsichtlich der Baugeschichte des Schlosses Eyrichshof ausgewertet.
Durch die eingehende Untersuchung konnte die bisher bekannte Baugeschichte ergänzt und teilweise korrigiert werden. Die Schäden durch den Bauernkrieg 1525 und die dafür gezahlte finanzielle Entschädigung waren deutlich geringer als bisher angenommen. Stattdessen konnte eine bisher unbekannte Bauphase in der Mitte des 16. Jahrhunderts identifiziert werden, zu der auch das Dachwerk über dem Mittelflügel von 1556d (*) gehört. Bemerkenswert ist auch eine qualitätvolle historistische Bauphase aus dem späten 19. Jahrhundert, deren Elemente heute nur noch teilweise erhalten sind.
Eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse konnte ich in Form eines Aufsatzes 2016 publizieren, der 2020 in leicht überarbeiteter Fassung erneut veröffentlicht wurde:
- Scharf, Jakob: Thesen zur Baugeschichte von Schloss Eyrichshof in Unterfranken, in: Die Burg in der Ebene (Forschungen zu Burgen und Schlössern, Bd. 17), hg. von der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e.V., Petersberg 2016, S. 97-106.
- Kayser, Jakob: Thesen zur Baugeschichte von Schloss Eyrichshof, in: Sammelband 1. Geschichte und Geschichten aus dem Landkreis, hg. vom Historischen Verein Landkreis Haßberge, Hassfurt 2020, S. 102-118.
(*) Bauhistoriker*innen geben nach Möglichkeit die methodische Herkunft einer Datierung mit einem Kleinbuchstaben hinter der Jahreszahl an. Dabei steht „d“ für eine dendrochronologische, „a“ für eine archivalische, „i“ für eine inschriftliche und „g“ für eine gefügekundliche, also bautechnikgeschichtliche Datierung bzw. Einordnung. Die Schreibweise variiert zum Teil, manche Berufskolleg*innen setzen den jeweiligen Kleinbuchstaben in Klammern oder zwischen zwei Bindestriche.
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